Moin zusammen,
ich habe letztens versucht meinen Stromanbieter zu wechseln - Bei 37ct/kWh gibts definitiv günstigeres.
Über Verivox bin ich dann auf einem interessant günstigen Anbieter gelandet mit 22ct/kWh. Nur ein Monat Preisbindung und nur ein Monat laufzeit. Nach der bestellung hat sich dann aber Herausgestellt, dass es sich um einen Spotmarkt Tarif handelt. Am ende des Monats wird der Durschnittspreis des Stroms auf dem 24h-ahead-Markt genutzt.
Natürlich gibt es dort den Preis nur in Netto-Form. Wie man den Bruttopreis annähren kann, konnte ich bisher nicht herausfinden. Jetzt versuche ich mich grade heranzutasten diesen Preis auszurechnen, um zu Prüfen, ob sich ein solcher Stromtarif lohnt. Bisher komme ich hier raus:
Gibt es hier User die schon erfahrungen mit solchen Tarifen gemacht haben? Und wenn ja: Wisst ihr wie ich den Bruttopreis zusammenrechnen kann?
Den Risiken bin ich mir Bewusst. Aber da ich grade ein Jahr lang bei durschnittlich über 40ct/kwh festgehangen habe, bin ich etwas unberührt wenn es um mögliche “Steigende Preise” geht.
Also wir sind jetzt seit ungefähr drei Monaten Kunde bei Tibber, die einen stundenaktuellen Tarif anbieten, den du immer am Vortag übermittelt bekommst. Sieht dann ungefähr so aus:
Damit hast du eine grundlegende Tendenz wie der Strom dich zu welcher Stunde kosten wird. Dazu gibt es ein Gerät, welches du auf dein smarten Stromzähler klebst, den Zugangs-PIN bekommst du vom Betreiber des Zählers (ist gesetzlich dazu verpflichtet).
Meine bisherige Erfahrung: Ist durchaus brauchbar. Wenn du, wie du geschrieben hast, tagsüber im Home Office arbeitest, lohnt es sich schon, die teuersten Stunden hast du meist zwischen 6-8 Uhr sowie 17-19 Uhr. Wenn du also der große Koch bist oder weißt, dass du in dieser Zeit viel Hausarbeit etc. machen musst, lohnt es sich vielleicht eher nicht. Am Wochenende kannst du aber durchaus “nur” 19 ct oder weniger zahlen (und ja, bei Tibber kannst du auch Geld bekommen wenn der Preis negativ ist). Wir nutzen das WE vor allem um ordentlich Wäsche zu waschen etc. Ein bisschen Verhaltensänderung sollte also drin sein. Da du aber vom Zähler auch sekündlich den aktuellen Verbrauch auf die App bekommst, hast du super die Möglichkeit, Stromfresser zu identifizieren. Zukünftig sollte man sich aber eventuell auch “smarte” Wasch- oder Spülmaschinen zulegen, um es weiter zu optimieren. Wir haben etwa 10-15% ggü. unseres alten Anbieters gespart, für uns hat es sich also gelohnt.
Edit: Da du nach Bruttopreise gefragt hast, bei der App-Übersicht kannst du immer zwischen netto und brutto umschalten. Wenn du genaueres wissen willst, schau ich für dich auch gerne in die Rechnung.
Es wäre super wenn du mir ein paar Brutto/Netto Preispaare geben könntest. Dann könnte ich die Kosten auf Basis davon versuchen anzunähern :)
Hast eine PN.
Sind Unternehmen mit Endkunden nicht normalerweise verpflichtet Bruttopreise anzugeben? Vielleicht mal anfragen wie genau sich der Preis errechnet mit Hinweis darauf?
Dies. Welcher Anbieter ist es denn? Gibt ja nicht so viele.
Enstroga heißt der Laden. Immerhin eine AG. Wenns mitm Strom nix wird kann ich in Aktien investieren lol
AG heißt nicht dass es irgendwo gelistet ist.
Es gibt im Vertrag zwar eine Referenz auf eine “unten stehende Formel”, diese wurde aber wohl nicht mitgeliefert.
Ich habe das mal beim Support angefragt. Den ersten monat werde ich auf jeden Fall mitnehmen. Danach dann villeicht wieder wechseln wenn die preise nciht passen.Bei einem gemittelten Wert ist es halt schwierig, weil niemand in die Zukunft schauen kann, man kann nur auf den historischen Daten aufbauen und hoffen, dass nix außergewöhnliches passiert. Die historischen Daten findet man ja im Netz, Energy-Charts.info bspw.
Da fände ich dann doch einen echt dynamischen Tarif wie bei Tibber oder Awattar besser, weil ich da aktiv durch Steuerung meines Verbrauchs den Preis zumindest zum Teil beeinflussen kann.
Und der monatliche Wechsel klingt zwar nett, aber der Wechsel geht ja auch nicht von heute auf Morgen. Ich würde für den Wechsel immer 2-3 Monate einplanen.
Ich bin über den gemittelten Preis ganz froh. Ich habe zwar eine gewisse Grundlast laufen, aber das meiste haue ich durch Home-Office zwischen 8 und 17 Uhr raus. Daher ist die durchschnittliche Grundlage für mich von Vorteil.
Ja, fast jeder Anbieter hat 4 Wochen Frist. Vor Februar wäre ich dort dann wohl nicht raus. Ich bin aber echt interessiert an den Preisen. Sobald ich die Berechnungsformel habe würde ich als wirst case den letzten Dezember reinwerfen. Viel schlimmer wird es so schnell nicht mehr.
Bekommst du einen monatliche Rechnung. Dann kannst du ja wechseln, wenn der dynamische Tarif teurer wird als die üblichen Tarife. Dein Risiko sind etwa 2 Monate in einem teuren Tarif zu stecken. Bis dahin sparst Du. Klingt jetzt nicht nach einem Riesendrama.
Die Grundlast ist nicht so das Problem, und auch HO nicht, da die Preise über Mittag typischerweise niedrig sind. Preis-Peak ist Morgens 6-9 und Abends 17-20Uhr.
HO ist sogar super, weil Du dann Großverbraucher auch ohne viel Automatisierung in die Niedrigpreiszeiten legen kannst.
Ich hab zwar keinen dynamischen Tarif, aber eine PV-Anlage und optimiere meinen Verbrauch auch weitestgehend manuell auf die PV-Verfügbarkeit. Man kann mit Wasch/Spülmaschine und sämtlichen Akkugeräten (Handy, Tablet, Staubsauger, etc.) schon einen guten Teil des Verbrauchs steuern. Bei E-Auto wird es dann richtig interessant.
Bei dem gemittelten Tarif sehe ich wenig Vorteil gegenüber einem echt dynamischen Tarif. Das Risiko von Preissteigerungen ist trotzdem bei Dir, und wenn der Anbieter nicht ganz doof ist, dann wird er ein Standard-Lastprofil annehmen, und da liegt dann trotzdem der Löwenanteil im Hochpreisbereich. Du kannst also nie wirklich deutlich günstiger werden, weil Du selbst gar keinen Einfluss hast.
Und mal ganz abgesehen vom Stromtarif: Wenn Du richtig was sparen willst, solltest Du Dir ein Balkonkraftwerk hinstellen, wenn Du die Möglichkeit hast. Das lohnt sich richtig, insbesondere wenn Du tagsüber oft zu Hause bist.
hast du einen Smart-Meter, der regelmäßig den Zählerstand übermittelt? Sonst klingt das vergleichsweise aufwendig, oder intrasparent, wenn maschinell geschätzt wird, wie sich dein Verbrauch über die Monate verteilt.
Hast du große Verbraucher wie Wärmepumpe oder Elektroauto? Falls nicht lohnt sich der Mehraufwand wahrscheinlich nicht für das Einsparpotential, wenn du nur monatsaktuell bist.
Mit einem über den Tag flexiblen Tarif und steuerbaren Großverbrauchern könnte es sich dagegen lohnen.
Ich weiß nicht, ob der Strommesser schon eine Schnitstelle hat. Sehe das ding nur ein mal pro Jahr. Aber hiergibt man am Monatsende seinen Verbrauch an und dann wird der durschnittspreis vom Monat genommen. Ist ein insgesamt seltsames vorgehen,
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Das denke ich mir auch irgendwo. Aber mal schauen was rumkommt.
Also wer beim Strom sparen will öffnet den Weg für gefährlichen Atom- oder Kohlestrom aus dem Ausland.
Und wer sowas absondert hat keine Ahnung wie groß der Unterschied an Lebensqualität sein kann, wenn man arm ist und im Jahr ca. 250€ mehr hat.
Auch mit einem grünen Strom Tarif kannst Du Geld sparen. Wenn Du Deinen Verbrauch nachhaltig reduzierst. Darum geht es bei der Übung. Oder willst Du mit Deinem Konsum die ganze Welt zum sieden bringen?
Und dafür musst du erstmal Geld haben. Armut is überraschend teuer. Klar ist es die bessere Option uralte, ineffiziente Geräte wie Kühlschränke zu ersetzen, aber das kostet halt hunderte Euro, die du wahrscheinlich nicht einfach rumliegen hast. Und bei Heizkosten hast du als Mieter praktisch keine Handhabe wenn das Haus ineffizient beheizt wird oder schlecht isoliert ist, da hast du ne harte Untergrenze, denn ein Minimum an heizen muss sein.
Armut ist überraschend teuer.
Danke für diese Zusammenfassung. Also werden bei der Energiewende die Reichen reicher und die Armen ärmer. Korrekt?
So wie die Energiewende in Deutschland gehandhabt wird, ja.