Information zum Eintreten von Trümmerteilen in die Erdatmosphäre - Deutschland

Im Zeitraum zwischen dem Mittag des 08. März und dem Mittag des 09. März wird der Wiedereintritt eines größeren Weltraumobjektes in die Erdatmosphäre erwartet, das möglicherweise zersplittern wird. Bei dem Objekt handelt es sich um Batteriepakete der Internationalen Raumstation ISS. Leuchterscheinungen oder die Wahrnehmung eines Überschallknalls sind möglich. Die Wahrscheinlichkeit des Auftreffens von Trümmerteilen in Deutschland, ist nach jetzigen Informationen als sehr gering einzuschätzen. Sollte sich das Risiko erhöhen, erhalten Sie eine neue Information. Eine Übersicht über die zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinliche Überflugbahn finden Sie hier: https://bbk.bund.de/ueberflug

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    8 months ago

    Da passen deine Aussagen meines Erachtens nicht ganz und widersprechen sich teilweise. Ja man hat nach dem kalten Krieg auch bei der Warninfrastruktur abgerüstet. Viele Sirenen muss man also wieder herrichten und neu bauen. Aber genau da seh ich das Thema „Warnung“ auch mit modernen Mitteln anders: mit ner Sirene kann man nur begrenzt Informationen übermitteln, die wenigsten Bürger dürften die Bedeutung verschiedener Tonfolgen kennen. Genau hier sind die WarnApps und Cellbroadcast extrem nützlich - statt eine halbe Stadt mit Sirenen kirre zu machen kann man zielgerichtete Nachrichten veröffentlichen. Genau an die Empfänger die es betrifft, mit Kritikalität und Auswirkungen. Daher sehe ich diese Möglichkeiten als modernen Ersatz für Sirenen.

    • trollercoaster@feddit.de
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      8 months ago

      Die Sirenen standen nicht für sich alleine (Ausnahme: ABC- und Luftalarm im Verteidigungsfall), der Sinn war hauptsächlich, Aufmerksamkeit für die detailliertenen Informationen (damals bei größeren Lagen verbreitet über regionale Radio- und Fernsehsender, bei kleineren Lagen über Lautsprecherdurchsagen durch Polizei und Feuerwehr) zu schaffen. Das Sirenensignal hat aber praktisch Alle im Warnbereich, unabhängig von deren verfügbaren Endgeräte sofort erreicht. Außerdem waren die Sirenen mit USV gegen Stromausfall abgesichert und die Auslösung erfolgte über Telefon-Standleitung, daher weitgehend störungs- und ausfallsicher (abgesehen von dem Bagger, der vielleicht im ungünstigsten Fall das Kabel zu einer einzelnen Sirene kaputtmacht). Die Auslösung im Notfall war nicht nur zentral möglich, sondern auch lokal, über ein Steuergerät, das üblicherweise im örtlichen Feuerwehrhaus eingebaut war. Dadurch wäre es auch noch möglich gewesen, bei Ausfall sämtlicher Kommunikation nach Außen, trotzdem von dort aus lokal eine Warnung auszulösen. Diese Möglichkeit fehlt mit den aktuellen Systemen fast komplett. (Mit etwas Know-How und einem mit aufgesteckter Antenne zweckentfremdeten Prüfgerät lassen sich veraltete 4m-Funk-Sirenensteuerungen auch noch lokal auslösen, falls noch Strom für die Sirene da sein sollte, die USV sind allerding in der Regel dem Rückbau des bundesweiten Sirenennetzes 1993 zum Opfer gefallen und werden erst langsam wieder angeschafft) Auch ansonsten sind die aktuellen Warnsysteme auf das Funktionieren einer zentralisierten Infrastruktur angewiesen. Und solche Infrastruktur, oder die Verbindung zu ihr, kann, wie das Hochwasser im Ahrtal gezeigt hat, durchaus im Katastrophenfall mal vollständig wegbrechen. Der digitale TETRA-BOS-Funk hat dort an einzelnen Orten wochenlang nicht wirklich funktioniert, weil die Infrastruktur zerstört war.

      Dass Leute nicht wissen, was im Warnfall zu tun ist, ist eine Sache der Aufklärung. So viele verschiedene Sirenensignale gibt es nicht, hängt aber leider inzwischen vom Bundesland ab, ob das 2, 3 oder 4 sind.

      Leider hat sich mit der durch die Katastrophe im Ahrtal ausgelösten Warnpanik auch die Praxis breit gemacht, pauschal sehr große Gebeite für sehr kleinräumige Gefahren zu warnen. Das mag teilweise an den Einschränkungen der Systeme liegen, aber nachts um 3, weil in irgendeinem Kaff eine Lagerhalle brennt, was dort und im Nachbarort eine gewisse Gefährdung durch Rauchgase hervorruft, gleich den ganzen Landkreis mit CellBroadcast aufwecken, ist halt nicht wirklich zielführend (das habe ich mir nicht ausgedacht, ist in meinem Landkreis vor einiger Zeit tatsächlich passiert). Im Zweifel werden als Reaktion darauf, die unnötig Geweckten den Kram ausschalten, um in Zukunft ihre Ruhe zu haben. Wenn man es nicht mehr hinbekommt, solche Warnungen auf die tatsächlich betroffenen Gebiete zu beschränken, kann man sich das also auch gleich ganz sparen.