• Senseless@feddit.de
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    1 year ago

    Milliarden-Ausfall für die Wirtschaft

    Steigende Krankheitsraten kosten die Volkswirtschaft Milliarden. Laut einer Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hat der bereits im vergangenen Jahr hohe Krankenstand die Wirtschaft bis zu 42 Milliarden Euro gekostet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hätte damit 2022 statt um 1,8 Prozent zwischen 2,5 und 2,9 Prozent zulegen können. Im laufenden Jahr hätte eine niedrigere Krankheitsrate damit die deutsche Wirtschaft vor einer Schrumpfung bewahren können. Denn für 2023 rechnet etwa das ifo-Institut mit einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent.

    Ich warte nur drauf, bis die FDP zu dem Schluss kommt, man müsse ein PTO-System wie in den USA etablieren um die Wirtschaft zu stärken.

    • gigachad@feddit.de
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      1 year ago

      PTO = Paid Time Off

      Beispiel aus San Francisco

      Jeder Arbeitnehmer besitzt ein PTO-Konto und hat Anrecht auf eine bestimmte Zahl von PTO-Tagen, also Tagen, an denen er zwar abwesend ist (wegen Krankheit, Urlaub oder Krankheit der Kinder; der Grund der Abwesenheit spielt keine Rolle), aber dennoch Lohn bzw. Gehalt ausbezahlt bekommt.

      …für alle wie ich, die mit der Abkürzung nichts anfangen können

      • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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        1 year ago

        Naja, technisch gesehen haben wir in DE etwas ähnliches (nur vermutlich deutlich mehr).
        Jeder Arbeitnehmer hat Anrecht auf mindestens vier Wochen Urlaub im Jahr, außerdem gibt es sechs Wochen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Fällt man länger als sechs Wochen wegen der selben Krankheit (innerhalb eines bestimmten Zeitraums) aus, kriegt man Krankengeld von der KK. Auch für Krankheit der Kinder gibt es Lohnfortzahlung für eine begrenzte Zeit.

        Der Topf/das Konto ist also gesplittet und insgesamt deutlich größer, aber auch in DE bekommt man im Krankheitsfall nicht unbegrenzt weiter Gehalt.

        • Ravi@feddit.de
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          1 year ago

          Wenn ich das aus dem Kommentar oben drüber richtig verstanden habe liegt der Unterschied im Tagekonto. In Deutschland hast du getrennte Konten für Urlaub und Krankheit. Das US System klingt nach einem geteilten Konto und Krankheitstage fressen deinen Urlaub auf.

          • RQG@lemmy.world
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            1 year ago

            Ja das ist der Unterschied. Außerdem beginnt Krankengeld erst bei zusammenhängender Krankheit wegen ein und desselben Grundes.

            Beim US Modell ist es so, dass du weniger Urlaub hast, wenn du krank wirst. Die, die also mehr Erholung brauchen, weil sie zusätzlich belastet sind durch Krankheiten, erhalten weniger. Das ist menschenverachtend meiner Meinung nach.

        • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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          1 year ago

          Nicht wirklich. In den USA kann dein Arbeitgeber dich feuern, wenn du deine Tage aufgebrauchst hast und trotzdem krank bist.

          Genauso kannst du bei der Lohnfortzahlung einen Tag wieder da sein, und wenn du dann wieder krank wirst, wird die Frist zurückgesetzt.

          Arbeitgeber können auch krankheitsbedingt kündigen. Das setzt aber voraus, dass sie davon ausgehen müssen, dass der Arbeitnehmer weiter häufig wegen der Krankheit ausfallen wird, ihm ein Schaden dadurch entsteht, und das der AG keine anderen Mittel mehr zur Verfügung hat. D.h. in der Regel muss der AG ein betriebliches Wiedereingliederungsmanagement durchführen. Das alles gilt zumindest, wenn der AG unters Kündigungsschutzgesetz fällt. Bei kleinen AGs ist eine ordentliche Kündigung einfacher möglich.

          • RQG@lemmy.world
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            1 year ago

            In fast allen us Staaten kann dein Arbeitgeber dich jederzeit feuern ohne Grund und ohne Frist, wenn dein Vertrag nichts anderes sagt. Allerdings muss er sich dann am Arbeitslosengeld beteiligen.

          • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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            1 year ago

            Genauso kannst du bei der Lohnfortzahlung einen Tag wieder da sein, und wenn du dann wieder krank wirst, wird die Frist zurückgesetzt.

            Nee, eben nicht.

            Wird der Arbeitnehmer infolge derselben Krankheit erneut arbeitsunfähig, kann der Arbeitgeber die Erkrankungen zusammenrechnen. Und zwar, wenn

            der Arbeitnehmer vor der erneuten Arbeitsunfähigkeit infolge derselben Krankheit nicht mindestens sechs Monate arbeitsfähig war oder
            wenn seit Beginn der ersten Arbeitsunfähigkeit infolge derselben Krankheit eine Frist von zwölf Monaten noch nicht abgelaufen ist.

            https://www.tk.de/firmenkunden/service/fachthemen/meldeverfahren-fachthemen/entgeltfortzahlung-vorerkrankungen-richtig-anrechnen-2112512?tkcm=ab

    • JoKi@feddit.de
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      1 year ago

      Im laufenden Jahr hätte eine niedrigere Krankheitsrate damit die deutsche Wirtschaft vor einer Schrumpfung bewahren können.

      “Wenn wir die Sklaverei einführen ist das gut für die Wirtschaft” Dass Unternehmen auch selbst einen Einfluss auf ihre Krankheitsrate haben ist dabei bestimmt irrelevant. Was für eine menschenverachtende Aussage.