• Dunstabzugshaubitze@feddit.de
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    1 year ago

    Ich glaube, dass hat viel damit zu tun, dass sich weder jemand wirklich arm noch wirklich reich nennen will. Und vermutlich auch viel mit persönlicher relativer Wahrnehmung, ich bin z.b. definitiv nicht arm, mein Einkommen ist aber aus diversen Gründen deutlich geringer, als das der Leute mit denen ich studiert habe, die einen großen Teil meiner sozialen Blase ausmachen.

    Würde ich mehr mit Handwerksgesellen oder Krankenpflegern abhängen käm ich mir wohl reicher vor und verglichen mit Leuten die den Mindestlohn kriegen, nicht Vollzeit oder eventuell gar nicht arbeiten schwimm ich grade zu im Geld. Vielen ist glaube ich nicht klar wie groß Gehaltsunterschiede in DE sind. Bei diesen 150 000 zu versteuerndem einkommen reden wir von einem Gehalt, das 5% der Arbeiter oder so beziehen.

    Und ja, das diese Förderung weg fällt wird vor allem für einige Frauen richtig kacke sein, weil es für sie bedeuten wird, dass es einfach zu viel finanziellen Sinn macht, wenn ihr Partner Vollzeit weiter arbeitet und sie für das Kind karrieretechnisch kürzer treten, aber es ist die am wenigsten schlechte Lösung mit dem gekürzten Mitteln umzugehen, die das Familienministerium wählen konnte.

    Unterstützung für Eltern am unteren ende der Einkommensverteilung ist aber weiterhin lächerlich gering und wird so wenigstens nicht noch weniger.

    • Sodis@feddit.de
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      1 year ago

      Wobei auch der Lebensstandard gefühlt zwischen mittlerem Einkommen und (sehr) gutem Einkommen nicht mehr so stark ansteigt. Statt Miete zahlst du ein Haus ab, statt Billigprodukte im Supermarkt kaufst du Markenprodukte, statt Bahn oder einem Auto hast du zwei Autos, statt ins deutsche Ferienhaus fliegst du ins Hotel im Ausland, monatlich geht Geld auf den Sparplan. Das sind alles Punkte, die recht teuer sind, bei denen man sich aber nicht zwingend viel reicher fühlt. Quasi viel Geld für wenig Zuwachs an Lebensqualität.