Niedrige Zinsen mögen eine Zeit lang gut gewesen sein. Und sie mögen weiterhin verlockend wirken. Aber die neue Normalität, die nun wieder von der alten, echten Normalität verdrängt wird, war eine Ausnahmesituation. Die Rückkehr zu einem höheren Zinsniveau ist auch eine Rückkehr zur Vernunft. Schon deswegen, weil Niedrigzins und zuletzt Nullzins auch ihren Anteil an den deutlich höheren Preisen von heute haben.
Ich denke, der Nutzen von Negativzinsen (zwischen Geschäftsbanken und Zentralbank) ist, den Geschäftsbanken Kredite mit niedrigem, aber positivem Zins zu ermöglichen, wo der Zins das Ausfallrisiko nicht abdeckt. Negativzinsen im Geschäftsverkehr wird es nicht geben.
Wirtschaftliche Produktion ist Anzahl der Arbeiter mal Produktivität. Erstere wird in ein paar Jahrzehnten weltweit stagnieren und dann sinken, falls nicht alle Prognosen für die Weltbevölkerung völlig falsch liegen; im Westen wahrscheinlich schon früher, wenn nicht die Einwanderung massiv hochgefahren wird. Letztere kann zwar durch technischen Fortschritt weiter erhöht werden, aber die massive Produktivitätssteigerung des 19. und 20. Jahrhunderts, als man Muskelkraft von Mensch und Tier in allen Lebensbereichen durch die Kraft von Elektrizität und Verbrennungsmotoren ersetzt hat, wird sich im 21. Jahrhundert wahrscheinlich nicht wiederholen lassen. Ich lasse mich aber gern positiv überraschen.
ist das eine gute Sache? Vielleicht sind Banken im Schnitt nicht risikobereit genug, dann wäre das ein positiver Effekt, aber ich bin mir nicht sicher, dass es so ist.
Am Ende hilft natürlich nur der Blick in die Glaskugel, aber das riecht für mich nach “Alles, was erfunden werden kann, ist erfunden worden!” - 1899. Und ich sehe einige potentielle Innovationen, von Robotik (wir haben noch nichtmal selbst fahrende Autos, geschweige denn Haushaltsroboter) zu Biotechnik (es existieren immernoch Erbkrankheiten). Das wäre nicht alles nur die 10^30-te Dating-App. Aber wir werdens ja sehen :) hoffentlich