Facebook-Mutter Meta will eine neue App starten, die auch mit dem dezentralen Social Media-"Fediverse" kompatibel wäre. Nun wollen einige Fediverse- und Mastodon-Administratoren Meta ausschließen. Wie offen ist das offene Netzwerk also wirklich?
Ich bin doch tatsächlich positiv erstaunt, einen solchen Artikel in einem öffentlich-rechtlichen Medium zu finden.
Was mir missfällt, ist dass die Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht beleuchtet werden: Der Facebook Chat konnte mit jeder Messenger-App, die das XMPP-Protokoll nutzt, genutzt werden - und mit jedem RSS-Reader konnte man öffentlichen Facebook-Seiten ohne Facebook-Konto folgen. Das alles hat man abgestellt, als man groß genug war. Seit 2019 sind Instagram-Profile ohne Datenstriptease an Meta überhaupt nicht mehr zugänglich.
Tatsächlich haben bislang lediglich 51 Instanzen den Dienst blockiert - bei großen Mastodon- und Pleroma-Instanzen sind es regelmäßig mehr.
Ich habe nicht vor, mich an diesem Präventiv-Ausschluss zu beteiligen - aber gute Gründe, das zu tun, liefert die Erfahrung reichlich.
Die Geschichte mit Facebook und XMPP ist so, als hätte sich ein Typ bei dir Geld geliehen und dich dann jahrelang ignoriert. Jetzt kommt er an, will sich wieder Geld leihen und du bist so kleinlich darauf hinzuweisen, dass die Rechnung vom letzten Mal noch nicht bezahlt ist. 😂
XMPP existiert ja noch, die könnten ihren Facebook Messenger ja wieder öffnen und dann können wir nochmal drüber reden. Aber bis dahin habe ich eher keine großen Hoffnungen, dass es diesmal besser wird.
XMPP war auch das Beispiel, das mir zu dem Thema eingefallen ist. Und bei Google mit Hangouts war das gleiche. Leider sind das Themen, die vermutlich unter älteren Techies noch bekannt sind aber schon meine jüngeren Kollegen haben davon noch nie gehört. Und ausserhalb dieses Umfeldes ist die Affinität dazu sowieso kaum gegeben.
Man wünschte sich jahrelang, dass die grossen Tech Unternehmen offenere Schnittstellen verwenden, klar. Aber misstrauisch bin ich halt trotzdem nach allem was sich Meta so über die Jahre geleistet hat.
Soweit ich verstehe existiert aber dieser Dienst noch gar nicht. Ich finde eine Vorab Debatte über mögliche Konsequenzen nicht falsch. Vorbereitung ist besser als sich überrollen lassen. Jetzt schon festzulegen wie man reagieren wird, ist denk ich aber verfrüht.
Was mir missfällt, ist dass die Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht beleuchtet werden: Der Facebook Chat konnte mit jeder Messenger-App, die das XMPP-Protokoll nutzt, genutzt werden - und mit jedem RSS-Reader konnte man öffentlichen Facebook-Seiten ohne Facebook-Konto folgen. Das alles hat man abgestellt, als man groß genug war. Seit 2019 sind Instagram-Profile ohne Datenstriptease an Meta überhaupt nicht mehr zugänglich.
Ich kenne die Journalisten und -innen beim BR nicht, die diesen Beitrag gemacht haben, aber im Allgemeinen wissen viele Journalisten vor allem bei den traditionellen Medien sowas gar nicht. Ich kenne mehrere Journalisten bei grossen und bekannten Medien, die u.a. auch über Social Media und Internet schreiben, aber nicht wissen, was XMPP oder asymmetrische Kryptographie oder Dinge wie Client-side Scanning sind.
Es liegt mir fern, jemanden zu diskreditieren, aber dss ist meine Erfahrung.
Wenn sowas im Stern oder dem Panorama-Teil der Lokalzeitung steht, ist das denke ich auch nicht weiter verwerflich. Wenn aber jemand für ein “Netzwelt”-Ressort schreibt, erwarte ich zwar nicht, dass der sich mit all dem auskennt - aber das der eben weiß, wen er für ein paar Details anrufen kann. Und das dann auch macht.
Also ich erwarte das schon dass man als Journalist nur Artikel über Themen schreibt in denen man wenigstens die wichtigsten 20 Ereignisse der letzten paar Jahrzehnte und die wichtigsten 50 Fachbegriffe des Fachgebiet kennt.
Ich bin doch tatsächlich positiv erstaunt, einen solchen Artikel in einem öffentlich-rechtlichen Medium zu finden.
Was mir missfällt, ist dass die Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht beleuchtet werden: Der Facebook Chat konnte mit jeder Messenger-App, die das XMPP-Protokoll nutzt, genutzt werden - und mit jedem RSS-Reader konnte man öffentlichen Facebook-Seiten ohne Facebook-Konto folgen. Das alles hat man abgestellt, als man groß genug war. Seit 2019 sind Instagram-Profile ohne Datenstriptease an Meta überhaupt nicht mehr zugänglich.
Tatsächlich haben bislang lediglich 51 Instanzen den Dienst blockiert - bei großen Mastodon- und Pleroma-Instanzen sind es regelmäßig mehr.
Ich habe nicht vor, mich an diesem Präventiv-Ausschluss zu beteiligen - aber gute Gründe, das zu tun, liefert die Erfahrung reichlich.
Die Geschichte mit Facebook und XMPP ist so, als hätte sich ein Typ bei dir Geld geliehen und dich dann jahrelang ignoriert. Jetzt kommt er an, will sich wieder Geld leihen und du bist so kleinlich darauf hinzuweisen, dass die Rechnung vom letzten Mal noch nicht bezahlt ist. 😂
XMPP existiert ja noch, die könnten ihren Facebook Messenger ja wieder öffnen und dann können wir nochmal drüber reden. Aber bis dahin habe ich eher keine großen Hoffnungen, dass es diesmal besser wird.
XMPP war auch das Beispiel, das mir zu dem Thema eingefallen ist. Und bei Google mit Hangouts war das gleiche. Leider sind das Themen, die vermutlich unter älteren Techies noch bekannt sind aber schon meine jüngeren Kollegen haben davon noch nie gehört. Und ausserhalb dieses Umfeldes ist die Affinität dazu sowieso kaum gegeben.
Man wünschte sich jahrelang, dass die grossen Tech Unternehmen offenere Schnittstellen verwenden, klar. Aber misstrauisch bin ich halt trotzdem nach allem was sich Meta so über die Jahre geleistet hat.
Soweit ich verstehe existiert aber dieser Dienst noch gar nicht. Ich finde eine Vorab Debatte über mögliche Konsequenzen nicht falsch. Vorbereitung ist besser als sich überrollen lassen. Jetzt schon festzulegen wie man reagieren wird, ist denk ich aber verfrüht.
Ich kenne die Journalisten und -innen beim BR nicht, die diesen Beitrag gemacht haben, aber im Allgemeinen wissen viele Journalisten vor allem bei den traditionellen Medien sowas gar nicht. Ich kenne mehrere Journalisten bei grossen und bekannten Medien, die u.a. auch über Social Media und Internet schreiben, aber nicht wissen, was XMPP oder asymmetrische Kryptographie oder Dinge wie Client-side Scanning sind.
Es liegt mir fern, jemanden zu diskreditieren, aber dss ist meine Erfahrung.
Wenn sowas im Stern oder dem Panorama-Teil der Lokalzeitung steht, ist das denke ich auch nicht weiter verwerflich. Wenn aber jemand für ein “Netzwelt”-Ressort schreibt, erwarte ich zwar nicht, dass der sich mit all dem auskennt - aber das der eben weiß, wen er für ein paar Details anrufen kann. Und das dann auch macht.
Also ich erwarte das schon dass man als Journalist nur Artikel über Themen schreibt in denen man wenigstens die wichtigsten 20 Ereignisse der letzten paar Jahrzehnte und die wichtigsten 50 Fachbegriffe des Fachgebiet kennt.