Wie seid ihr unterwegs? Noch klassisch mit Schlauch? Oder habt ihr diesen mittlerweile ad acta gelegt?
Ich persönlich halt die Entwicklung zum schlauchlosen Reifen für die größte positive Änderung der letzten Jahre. Der deutlich geringer fahrbare Druck bringt sehr viel mehr Komfort, wobei der Rollwiderstand vernachlässigbar ist. Deutlich weniger Durchschläge und platte Reifen in den letzten Jahren sprechen für mich dafür.
Ich fahre mittlerweile alle Räder ohne Schlauch, bis hin zum Stadtrad. Voraussetzung sind dabei immer vernünftiges Material und korrekte Installation.
Wie seht ihr das?
Bis vor 5 Minuten wusste ich nicht, dass man Fahrräder ohne Schlauch fahren kann.
Nur wenn Felge und Reifen (Mantel) das können. Du kannst bei dir vermutlich nicht einfach den Schlauch rausnehmen.
Das war mir schon klar, dass man das sonst nicht dicht bekommt ^^ Für mich stellt sich die Frage aber bisher gar nicht so, als Wenigfahrer hatte ich in den letzten 10 Jahren keinen Reifenschaden.
Rechnet sich für mich vom Zeitaufwand nicht, ich habe vielleicht einmal im Jahr einen Platten. Beim Stadtrad schiebe ich dann einfach heim oder mache einen Boxenstopp bei der nächsten Radlwerkstatt, beim Rennrad habe ich einen (AliExpress-)TPU-Schlauch dabei.
Und das ohne Unplattbar-Reifen, am Stadtrad entweder mit normalem Marathon oder Marathon Supreme oder Racer, am Rennrad Conti Ultra Sport III.
Alle halbe Jahr mit Dichtmilch rumfummeln zu müssen wäre deutlich mehr Arbeit.
klassisch - ich muss die reifen häufiger wegen Abnutzung als wegen eines platten wechseln
Geht mir ähnlich
Ich habe mich bewusst gegen Tubeless entschieden. Erstens funktionieren reguläre Schläuche für mich gut und zweitens habe ich den Eindruck, dass die Dichtmilch nicht so super für die Umwelt sein kann (kein Beleg, aber die Warnung die Dichtmilch nicht auf den Boden kommen zu lassen in diesem SZ Artikel lässt mich das vermuten). Normale Schläuche (und inzwischen sogar Mäntel!) nimmt Schwalbe ja soweiso zum recyclen zurück. Habe dazu nichts explizit gelesen, aber kann mir vorstellen das so ein Schlach mit Dichtmilch nicht mehr so praktisch zum recyclen ist.
Dichtmittel ist normalerweise auf Latexbasis, was wiederrum einfach nur ein Pflanzensaft ist. Normalerweise komplett unbedenklich für die Umwelt und innerhalb von Wochen abgebaut. Das Sicherheitsdanetblatt von Doc Blue sieht auch nicht aus, als sei da irgendwas drin, worum man sich Sorgen machen sollte.
Sehe es wie einige hier als gefühlt mehr Arbeit sich um die Dichtmilch zu kümmern. Hatte bisher vielleicht ein Platten pro Jahr und seit kurzem fahre ich auch mit den Marathon Plus, dadurch wird es vermutlich noch seltener.
Ich hab auch seit Jahren Marathon Plus drauf und musste seit dem den Schlauch nur noch wechseln wenn das Ventil undicht wird
Man kann auch nur den Ventilkern wechseln, falls dieser undicht wird. Die sind ganz leicht aus- und einzuschrauben. Oft reicht auch einfach ein bisschen nachziehen, bevor man einen Neuen einsetzt.
Außer du redest natürlich vom Übergang am Schlauch. Das lässt sich eher schlecht reparieren…
Bei Sclaverand klar, auf einem meiner Räder hab ich Autoventile drauf da tausch ich lieber den ganzen Schlauch
Schrader lässt sich genauso tauschen :)
Man braucht doch aber sicher neue Felgen, oder?
Dann nämlich spräche der Preis der Umrüstung für mich eine Rolle. Als Erstausstattung bei einem neuen Rad? Da bin ich technologieoffen, wie man heute so schön modern sagt.
Ansonsten: mit meinen Schwalbe Marathon plus hatte ich auch noch nie einen Platten.
Ja, die Felgen müssen tubelessfähig sein. Und am meisten Sinn macht das bei sportlichen Rädern mit eher leichten Reifen, die nicht so einen starken Pannenschutz haben wie zB der Schwalbe Marathon am Alltagsrad.
Ah ja. Danke.
Dann ist das eher nicht meine Fahrradkategorie.
Bisher tatsächlich noch nicht ausprobiert. Ich fahre klassisch, Schlauch + Schwalbe Marathon
Außer dem Fixie (da können es die Felgen nicht und es passen maximal 25mm Reifen rein) fahre ich alles tubeless. Vor allem beim Pendelrad war es ein Game changer.
Inwiefern? Schneller? Wartungsärmer? Bin auch am Rumschauen, aber bisher eher abgeschreckt von dem geschmodder mit der Milch
Habe auf der Pendelstrecke viele wassergebundene Waldwege mit Schotter - auf dem Weg zur Arbeit im Regen kleine Löcher flicken hat mir keinen Spaß gemacht ;-)
Am Renn-/Gravelrad ist es zusätzlich die Flexibilität beim Luftdruck - je nachdem wo ich lang will, lasse ich Luft ab oder pumpe nach.
Warum macht dich tubeless unempfindlicher gegen Löcher? Bei einem Schlauchreifen muss der Schaden doch auch erst durch den Mantel. Snakebites sind ja eher ein Zeichen für falschen Reifendruck.
Bei tubeless muss ich nicht anhalten und flicken, das regelt die Dichtmilch.
Gibt es sowas echt nur für Tubeless? Kann man so zeugs nicht auch in den normalen Schlauch tun?
Das füllt dann nur das Loch in Schlauch, nicht das im Mantel.
Ich würde jetzt aber auch keinen Schwalbe Marathon durch tubeless ersetzen - bei mir sind das alles eher sportliche Räder, die sonst Conti GP5000 und ähnliches drauf hätten (ja, auch das Pendelrad, bei 30km einfach muss es voran gehen :-) )
@Boehler Hab seit letztem Jahr das erste Rad, bei dem es die Felgen hergeben würden, aber mit dem bisherigen Setup aus Conti Terra Speed und Conti Schläuchen so wenig Probleme (ein mal Nagel eingefahren und ein Mal eine Scherbe), dass ich noch nicht die Motivation gefunden habe es mal zu testen. Bin aktuell mit 2.5/2.8bar unterwegs und hatte noch nie einen Durchschlag.
Demnächst muss aber mal hinten der Mantel getauscht werden, da das Profil runter ist, vielleicht stelle ich dann um.Ich fahre Tubeless nur am Mountainbike, obwohl ich es auf meinen anderen Fahrrädern auch probiert hatte. Letztlich musste ich am Rennrad, oder allgemein bei Reifen mit niedriegen Volumen, immer recht häufig nachpumpen, weil der Reifen doch über eine Woche recht viel Druck verloren hat. Normale Butylschläuche halten die Luft einfach etwas besser auf Dauer und Platten habe ich sowieso sehr selten. Da flicke ich dann mal eben 10-15min oder ziehe kurz den Ersatzschlauch ein, den ich sowieso mitführe, auch wenn Tubeless…
Der größte Tubeless-Vorteil für mich am Mountainbike: ich kann mit wirklich sehr wenig Druck fahren ohne gleich einen Schlangenbiss zu riskieren. Im Alltag nutze ich es nicht. Würde auch nicht behaupten es sei eine Sauerei. So schwierig ist die Handhabung nicht.
Das wird eine Überlegung für das nächste Rad, aber aktuell habe ich bei meinem Rad ehrlich gesagt keine großen Probleme mit Pannen. Entsprechende Schlappen sind da schon hilfreich und dem Schlauch hab ich auch etwas Dichtmilch verpasst. Und jetzt sehe ich es einfach nicht ein, komplett neue Laufräder, neue Mäntel etc. zu kaufen, wenn das halt irgendwie auch so gut funktioniert
Schräg wieviele Leute hier anscheinend Marathon Plus fahren. Ich hab die von Komfort und Gewicht her eher als Vollgummireifen in Erinnerung 😁. Kann natürlich sein dass sich da was geändert hat in den letzten Jahren. Ich fahre im Übrigen auch Tubeless am MTB, da macht es mMn auch am meisten Sinn.
Ich fahre mein MTB mit Schläuchen. Hab mir letztens ein so großes Loch in den Minion MDR gerissen, da wäre ich selbst mit Salami im Rucksack blöd dagestanden. So konnte ich noch entspannt heim fahren.
Jetzt stellt sich mir nur die Frage, nicht auf einen Reifen mit stabilerer Gummimischung zu wechseln. Dann evtl. doch mal tubeless und den fehlenden Grip zumindest zum Teil mit geringerem Druck ausgleichen.
Schlauch und Schwalbe G-One sind seit 2.5k km an meinem Gravel ohne Probleme im Einsatz. Bei meinem anderen Rad hatte ich mit Schlauch bisher keine Probleme, daher habe ich mich mit tubeless nicht näher beschäftigt.