- cross-posted to:
- dach@feddit.de
- cross-posted to:
- dach@feddit.de
Spiegel so:
Tagesschau so:
Im April brachen die Baugenehmigungen so stark ein wie seit über 17 Jahren nicht mehr
Hmm, ob es da wohl einen Zusmamenhang gibt?
Bevor renditeorientierte Schneeballsysteme wie Vonovia bauen, kann man das Bauen imho auch lieber gleich sein lassen.
Auch wenn es jetzt gewiss Downvotes von Leuten hagelt, die nie in ner Bude von denen oder Deutsche Wohnen Miete zahlen mussten…
Auch wenn es jetzt gewiss Downvotes von Leuten hagelt, die nie in ner Bude von denen oder Deutsche Wohnen Miete zahlen mussten…
Keine Angst, ich denke es dürfte allseits bekannt sein, was für ein Drechsverein Vonovia ist.
Möchte man glauben.
Inflation hoch, Zinsen hoch, Handwerker unverfügbar… So was aber auch.
Zinsen hoch bedeutet gerade erstmal, dass die Zinsen zwar hochgehen, aber alles andere als hoch sind. Vor dem Lehman-Crash haben deutliche höhere Zinsen als heute auch nicht vom Bau abgehalten.
Die einzigen, die nun unter die Räder kommen, sind die, die nie liquide waren und immer nur Schulden mit neuen Schulden bedient haben, um nach dem Bau maximale Rendite an die Investoren auszuschütten. Die können das aber auch sehr gerne lassen.
Finde es erschreckend, welch weite Kreise das neoliberale Zinsgejammer zieht.
Zinsen die hochgehen machen das Bauen teurer, unabhängig davon, ob sie von “niedrig” auf “mittel” oder von “mittel” auf “hoch” gehen, in beiden Fällen wird es für mehr Leute unmöglich, sich einen Hausbau zu finanzieren. Das hat überhaupt nichts mit neoliberalem Gejammer zu tun.
Lehman-Crash ist jetzt aber auch 15 Jahre her. Damals waren die Anforderungen an Gebäude noch nicht so hoch und die Preise für Materialien haben auch in einer ganz anderen Liga gespielt.
Also woran liegt es, ist der Merkt gesättigt?
Es wurde mal wieder, wie zur Lehman-Pleite, massiv mit Geld gebaut, das keiner hatte. Dass es da nur zu einer Marktbereinigung durch den Einbruch an Bauten kommt, ist ja noch harmlos gegen das, was damals passierte.
Die Zinsen spielen jetzt natürlich mit rein - die durch die Decke gegangenen Material- und Personalkosten, deretwegen nicht nur der Wohnungsbau, sondern auch Infrastrukturvorhaben kostentechnisch durch die Decke gehen oder vielerorts komplett verschoben/gestrichen werden, erscheinen mir aber weitaus bedeutsamer, als dieses niedrige, gegenwärtige Zinslevel.
Die Löhne sind zu niedrig. Schon lange.
Naja, der EZB Leitzins von Juni dürfte jetzt wenig Auswirkungen auf die Baugenehmigungen von April haben…
Aber klar, höhere Bauzinsen machen unter Garantie auch was aus, dürfte aber nicht der einzige Grund sein.
Naja, der EZB Leitzins von Juni dürfte jetzt wenig Auswirkungen auf die Baugenehmigungen von April haben…
Die EZB hat ja auch nicht erst diesen Juni angefangen, den Leitzins zu erhöhen.
Deswegen ja auch der zweite Teil des Beitrags…
Hmm, ob es da wohl einen Zusmamenhang gibt?
Ich denke tatsächlich nicht. Das Problem ist, dass nicht nur die Baugenehmigungen eingebrochen sind, so gut wie alle gemeinden wollen horrende Summen für Baugrund haben. Ein Haus für 400k geht vllt gerade noch so, aber wenn der Baugrund dann noch mal 250k kosten soll, wird’s lächerlich.
Die Zinsen sind dann “nur” das i-Tüpfelchen
Wie wäre es mit nem sondervermögen um klimaneutrale Häuser zu bauen?
Christian Lindner: Nur wenn die Häuser min. vier Räder haben, einen Verbrennermotor und mit 200km/h über die Autobahn fahren dürfen!
Dass Häuser keine Räder haben dürfen ist technologiefeindlich und nicht mit meiner liberalen Einstellen vertretbar.
kaufen Sie jetzt das neue Porsche-Fertighaus. Vielleicht sogar auf Wasserstoff umrüstbar, nur 3 Wochen nachdem die Kernfusion marktreif wurde.
Bis dahin kann man ja E-Fuels nutzen… Ach nee, davon hat Volker Wissing ja letztens erst den einen verfügbaren Kanister verbraucht. Jetzt müssen wir erst wieder ewig produzieren, bis wir neue haben.
Habeck: Nur wenn die Häuser min. 95% der Fläche einsparen und remote komplett Abschaltbar sind. Und bitte mit Beteiligung der Vettern!
Wegen mir hätte Sondervermögen ruhig die Krone für das Unwort 2022 bekommen.
Braucht es garnicht, der Staat müsste einfach nur günstige Kredite anbieten.
Gerne, aber dafür müsste der Staat selbst Kredite aufnehmen. Deshalb ein extra sondervermögen.
Nein, muss er nicht. Dafür hat der Staat Geschäftsbanken wie die KfW und die Banken der Länder. Und die schöpfen das Geld genauso wie alle anderen aus dem Nichts
Also statt dass der Staat Schulden aufnimmt um neue Häuser zu finanzieren, willst du dass die KfW (bei der Christian Lindner der Verwaltungsratvorsitzende ist und bei der die Bundesrepublik für alle Verbindlichkeiten haftet) die Kredite vergibt.
Von mir aus auch gerne, aber auch hier haftet am Ende die BRD, also ist das praktisch kein Unterschied.
Für Kreditausfälle haftet niemand außer die Bank selbst.
Dann schaue doch mal nach wie die KfW funktioniert. Hier aus Wikipedia:
Das Kapital der KfW wird zu vier Fünfteln von der Bundesrepublik Deutschland und zu einem Fünftel von den Bundesländern gehalten. Die Bundesrepublik haftet für alle Verbindlichkeiten und Kredite der KfW.
Rechtlich schon, ich hafte auch für meine Volksbank. Zwar im Gegensatz zum Völkerrechtssubjekt BRD nur mit meiner Einlage, aber nach den gleichen Regeln. Nur bis das geschieht, muss viel passieren. Vorher gelten die Bilanzierungsregeln für Banken und da wird halt einfach abgeschrieben. Dafür hat man schließlich den Zins. Bei der KfW ist das schlussendlich geleich, in der Alltagspraxis haftet der Steuerzahler also nicht.
Einerseits natürlich nicht überraschend. Wer in dem Marktumfeld baut (oder auch kauft) kann quasi mit keiner Rendite rechnen. Und gleichzeitig können sich auch die Leute die fürs Lebensgefühl bauen, das nicht mehr leisten.
Problematisch wird es in ein paar Jahren, wenn trotzdem Häuser und Wohnungen benötigt werden, aber nichts neues nachkommt. Da werden die Mieten noch richtig stark ansteigen.