TikTok, das weltweit beliebte soziale Netzwerk, behauptet, eine unterhaltsame und politisch vielfältige Plattform zu sein. Doch eine tiefgehende Untersuchung von unabhängigen Forschern des TikTok Audit Teams bei interface und der zivilgesellschaftlichen Organisation AI Forensics zeigt ein düsteres Bild. Statt neutraler Information verbreitet TikTok über seine „Andere suchten nach“-Funktion politisch fragwürdige Suchvorschläge, die die öffentliche Meinung verzerren und Fehlinformationen befeuern können – besonders im Kontext von Wahlen.

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Die Untersuchung stellte fest, dass bestimmte Suchanfragen keine Suchvorschläge zurückgaben, was darauf hindeutet, dass TikTok bestimmte Abfragen blockiert hat. Diese Blockierungen waren jedoch inkonsistent, was Fragen über die Moderation und die Gründe für das Blockieren bestimmter Begriffe aufwirft.

Beispiele für blockierte Suchanfragen:

  • AfD: Partei
  • Maximilian Krah: Politiker (AfD)
  • Petr Bystron: Politiker (AfD)
  • Christlich-Soziale Union: Partei (CSU)
  • Andrea Wechsler: Politikerin (CDU)
  • Terry Reintke: Politikerin (Die Grünen)

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Ein entscheidendes Ergebnis war, dass bestimmte Parteien, insbesondere die AfD, in den Suchvorschlägen anderer Parteien unverhältnismäßig oft erwähnt wurden, was zu einer unausgewogenen Darstellung des politischen Spektrums führte. Dies deutet darauf hin, dass TikTok Engagement und Viralität über die Qualität und Proportionalität der politischen Darstellung stellt.

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Es wurde festgestellt, dass die AfD, eine weit rechtsstehende Partei in Deutschland, überproportional oft in den Suchvorschlägen anderer Parteien erwähnt wurde.

[Interessant in diesem Zusammehang: Stimmanteile bei 18-24-Jährigen bei der Wahl im deutschen Thüringen]