Immer weniger Menschen in Österreich glauben an einen Gott, vertrauen der Kirche oder besuchen einen Gottesdienst. Das liegt auch an der Coronavirus-Pandemie. Welchen Einfluss sie hat und warum es für die Demokratie gefährlich wäre, gerade in Zeiten der Abnahme traditioneller Religiosität dem Phänomen Religion weniger Beachtung zu schenken, erklären die Theologin Regina Polak und die Politik- und Religionswissenschaftlerin Astrid Mattes im Interview.

Während der Pandemie hat sich die Praxis verändert, etwa weil Gottesdienste nicht an Ort und Stelle besucht werden konnten. Das wurde für viele zum Anlass, darüber nachzudenken oder zu bemerken, dass sie die bisher gewohnte Glaubenspraxis nicht brauchen, so Polak.

War die Pandemie ein großer Einflussfaktor der beschleunigten Abkehr von der Kirche? Ich habe da so meine Zweifel.

  • Tvkan@feddit.de
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    1 year ago

    War die Pandemie ein großer Einflussfaktor der beschleunigten Abkehr von der Kirche? Ich habe da so meine Zweifel.

    Ich finde die These völlig plausibel. Kirchen werden vorrangig von älteren Menschen besucht, und die waren am meisten gefährdet. Die Gewohnheit jeden Sonntag in die Kirche zu gehen wurde da auf einmal aufgebrochen, der Chor hat sich nicht mehr getroffen, und der Bingostammtisch im Gemeindehaus war auch ausgesetzt.

    Religion hat eine starke soziale und ritualisierte Komponente, wenn das für ein paar Monate oder Jahre wegbricht suchen sich die Leute vielleicht etwas anderes oder verlieren das Interesse.

    • xepp@discuss.tchncs.deOPM
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      1 year ago

      Gebe ich dir Recht. Aber sind älteren Personen die diese soziale Komponente genossen oder sogar gebraucht haben deshalb dann ausgetreten?

      Dass die Zahl der Austritte steigt hängt mMn. auch viel mit der Sinnhaftigkeit einer solchen Institution für die jüngeren Generationen, die ständigen Missbrauchsvorwürfe, kapitalistische Strukturen bei Caritas & Co und die teils überzogenen oder auf Freunderlwirtschaft basierenden Kirchensteuern zusammen, oder?

      Ich denke es gibt bei weitem mehr Austritte bei jüngeren/mittleren Altersschichten, die vorher auch nicht oft in der Kirche waren, als bei den Alten die sich damit noch stärker identifizieren. Zumindest da sehe ich Corona nicht so als ausschlaggebenden Faktor.

      • Tvkan@feddit.de
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        1 year ago

        Da gehe ich voll mit - das erklärt aber nicht die Beschleunigung der Entwicklung unter Corona.

        • Niko Trimmel :veriqueer:@tyrol.social
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          1 year ago

          @Tvkan @Xepp Eine weitere Möglichkeit: “Alternative right”, also Rechte Schwurbler, die davor in der Kirche verwurzelt waren, sind ausgetreten, weil die Amtskirche relativ klar gesagt hat “Corona existiert und wir schließen die Kirchentüren deshalb”.

          Davon gab es definitiv ein paar Austritte.

          • xepp@discuss.tchncs.deOPM
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            1 year ago

            Kann ich mir auch vorstellen! Klingt sogar ganz plausibel.

            Passt ja auch gut, denn werden Gläubige in der Bibel nicht auch “Schäfchen” genannt? Da ist einigen sicher ein ganz helles Licht aufgegangen. 2000 Jahre Verschwörung - holy shit!

          • bi_tux@lemmy.world
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            1 year ago

            Auf jeden Fall, aber die Frage ist, wie viele waren das im Endeffekt wirklich.

        • xepp@discuss.tchncs.deOPM
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          1 year ago

          Stimmt! Spurious correlation auch eine Möglichkeit.

          Wäre ja interessant zu sehen die prozentuelle Verteilung der Austritte bezogen auf die Altersgruppen.

  • PoisonedPrisonPanda@discuss.tchncs.de
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    1 year ago

    hab gegenteiliges mitbekommen.

    als die kirchen in der pandemie wieder öffneten waren vermehrt jüngere bzw. familien bei den gottesdiensten. die so vorher (subjektiv empfunden) nicht waren.