deleted by creator
Ich nehme mal an, weil das mit den Boomern zusammen auch die Generation mit dem meisten Eigentum ist. Die Kinder sind mittlerweile auch alle raus, dann sitzt man plötzlich zu zweit in seinem Einfamilienhaus. Das macht natürlich ordentlich Wohnfläche pro Kopf.
Das Haus, das sie damals für fünf Mark gekauft haben, ist heute eine Dreiviertel Million wert ohne jegliches Zutun. Dort sitzen sie dann allein auf 200 qm und beschweren sich über die Jugend, die das Geld lieber für Frappucino ausgibt, statt einfach mal ein Haus zu kaufen.
Ja, ich verstehe natürlich, dass da auch emotionale Werte dran hängen, aber wir müssen uns als Gesellschaft wirklich mal ernsthaft fragen, wie lange das gut gehen soll.
Das Haus, das sie damals für fünf Mark gekauft haben, ist heute eine Dreiviertel Million wert ohne jegliches Zutun.
Nenene, das sind genau die Häuser die jetzt einen immensen Wertverlust erleiden. Die alten 60-80 iger Jahre Häuser ungedämmt und mit Ölheizung. Kriegste nicht mehr viel für. Gut, die Verkäufer wollen zwar noch, aber kriegen nix mehr….
Oder weil einer halt meistens länger lebt als der andere, und Wohnraum verkleinern sich finanziell oft überhaupt nicht lohnt. z.B. Meine Oma ist seit ca. 15 Jahren verwitwet und lebt seitdem alleine in einem Einfamilienhaus.
Du kannst sie ja mal fragen wie niedrig die Miete in ihrer neuen Wohnung sein müsste, dass sie auszieht. Ich vermute, dass sie selbst bei kostenlos nicht ausziehen würde.
Das bezweifle ich stark. Es ist halt eine Tatsache, dass Altmietverträge sehr wertvoll sind.
eine mögliche lösung: mietverträge weiterverkaufbar machen ohne vermieterzustimmung.
Mal angenommen das würde man erlauben wollen:
Wer haftet dann, wenn die Wohnung durch den Verkauf des Mietvertrages überbelegt ist? Dafür kann der Vermieter nämlich aktuell belangt werden.
Wer haftet, wenn da Mietnomaden durch den Vertragskauf in die Wohnung kommen? Dem Mieter ist doch idR egal, wer nach ihm kommt.
Da gibt es bestimmt noch mehr was man auf jeden Fall klären müsste, das sind aber die zwei Punkte, die mir spontan einfallen. Den Vermieter einfach in die Pfanne hauen, weil is halt so, sorgt eher dafür, dass auch die letzten netteren privaten Vermieter keine Lust mehr haben.
Nene, du lässt dich scheiden, ein Teil bleibt im Haus, wo die Kinder raus sind, der andere Teil kauft ein weiteres, weil so viel Platz ja schon nett ist.
Währenddessen in der nächsten Generation: Die Leute lassen sich scheiden aber keiner zieht aus, weil die aktuelle 4-Zimmer-Wohnung in schöner Lage mit Altmietvertrag genauso viel kostet wie eine neu gemiete 2-Zimmer-Wohnung, die am Arsch der Welt liegt.
Es gibt ja auch keinen Grund Wohnraum abzugeben den man nicht braucht.
Wenn man Eigentümer ist, spekuliert man darauf dass dies eine wertstabile Anlage bleibt (gerade in Inflations-Zeiten begründet) und es war ja auch die letzten Jahrzehnte so.
Wenn man zur Miete wohnt, ist nach wenigen Jahren der alte Mietvertrag garantiert billiger als jede neue Wohnung die man bekommen würde.
Trennungen, ausgezogene Kinder oder verstorbene Partner sind reale Sachen. Leute brauchen im Alter weniger Wohnfläche als in der Mitte ihres Lebens. Aber wenn Rentner weiter in 4-Zimmer-Wohnungen hocken, brauchen junge Familien halt neue Wohnungen.
Wir haben mehr Rentner als jemals zuvor - irgendwo müssen die halt hin! Und auch die gutmütigste Oma wird nicht ihre Miete verdoppeln um in vergleichbarer Lage eine kleinere Wohnung zu beziehen.
Ich bin überrascht, dass das ganze nicht an Millenials abgewälzt ist.
Oh, wir Millenials machen die Sache natürlich nicht besser! Wir sichern uns ebenfalls so gut wir können große Wohnungen und leben häufiger darin allein als vorherige Generationen.
Dazu wollen wir jetzt auch noch “alle” wenn möglich ein Zimmer mehr, weil wir uns ein Home-Office einrichten.
Und ganz als Sahnehäubchen wählen wir offensichtlich ausreichend CDU/AfD/FDP, was jegliche strukturelle Änderung unmöglich macht.
Nein, wir können auch wahrlich genug Schuld bei Millenials finden.
Es ist schon absurd, wenn es sich für viele Leute (z.B. Verwitwete, Geschiedene) einfach überhaupt nicht lohnt, aus einer eigentlich viel zu großen Wohnung oder Haus auszuziehen. Da wohnt dann die Oma gerne mal allein im Einfamilienhaus, während die nächste und übernächste Generation mit 4 Leuten in einer 3-Zimmer-Wohnung lebt.
Warum denkst du lohnt es sich nicht für die Oma aus dem Einfamilienhaus auszuziehen?
arbeit, keine gewohnte umgebung, kein garten, etc.
das betrifft aber auch leute in großen alten wohnungen: neue, von der größe her besser passende sind gleich teuer oder noch teurer als der alte mietvertrag, deshalb wohnt die oma auf 120 m² im stadtzentrum, dabei wären 50 m² in parknähe viel besser, während die jungfamilien in 2-3 räumen dahinvegitieren.
- Haus verkaufen und in eine Wohnung ziehen würde ihr wohl einen großen Geldsegen verschaffen, aber sie braucht das Geld halt nicht. Wäre also nur unnötige Arbeit.
- Seniorengerechte Wohnungen sind gar nicht so leicht zu bekommen. Ihr Haus ist ja ein Bungalow, und sie hat schon seit Jahrzehnten Probleme beim Treppensteigen.
Darüber hinaus spielt wahrscheinlich der Wunsch eine Rolle, das Haus zu vererben. Die Kinder werden sich bestimmt freuen, wenn sie kurz vor der Rente ein Haus bekommen …
Ich glaube bei vielen reicht auch schlicht die Energie nicht mehr zum Umziehen. Ich ziehe gerade mit Familie um und das ist echt kein Zuckerschlecken. Trotz 6 Monate Vorlauf, viel Zeit zum Ausmisten und Spedition mit LKW sind wir nervlich am Limit. Alte Leute schaffen das einfach nicht mehr energetisch und emotional. Da bleiben die lieber im zu großen Haus, schließen die oberen Zimmer ab und hoffen dass das irgendwie noch wuppt.
Als jemand der für eine 78 jährige rüstige, alleinstende Dame, Nichtraucherin, keine Haustiere, freundlich, mit ausreichender Rente eine Wohnung gesucht hat: Finde mal eine die barrierefrei ist (es ist leichter ein Einhorn zu finden) und dann wird altersdiskriminiert. Originalton: “Ach ne, dann sind die so halsstarrig im Alter, man kann sie nicht rausklagen weil da hat jeder Mitleid mit denen und am Ende sterben sie auch noch in meiner Wohnung und dann hab’ ich den Ärger am Hals.”
Wie wurde das errechnet? Zählen leerstehenden Häuser mit zur Verfügung stehenden Wohnfläche? Oder nur bewohnte?
Zitat aus der Originalpressemitteilung:
Rein rechnerisch hatte eine Person Ende 2021 im Schnitt 47,7 Quadratmeter Wohnfläche und 2,3 Wohnräume zur Verfügung. 1991 waren es durchschnittlich noch 34,9 Quadratmeter Wohnfläche und 1,8 Wohnräume pro Person. Das entspricht einem Anstieg der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf um rund 37 % binnen 30 Jahren. Die Durchschnittsgröße einer Wohnung ist in diesem Zeitraum von 82,1 Quadratmetern auf 92,1 Quadratmeter Wohnfläche gestiegen.
Sagt zwar nichts direkt zu Leerstand, aber das klingt für mich eher danach, dass die Basis für diese Rechnung einzelne Bewohnis sind, also wie viel Wohnraum hat eine Person, die irgendwo wohnt, im Durchschnitt zur Verfügung, und nicht einfach Gesamtwohnfläche/Gesamtpersonenanzahl. Ist aber nur ne Vermutung, die Rechnung selbst wird in der Pressemitteilung auch nicht direkt erläutert, wenn ich nichts übersehen habe. Allerdings liegt die Leerstandsquote in Deutschland aktuell auch “nur” bei etwas unter 3%, d.h., für den allgemeinen Trend sollte das keinen großen Unterschied machen.
Ja, viel sollte es nicht ausmachen.
Ich merke bloß oft dass in den kleinen Dörfern viele Häuser verlassen scheinen. Bei mir gegenüber stehen auch zwei Häuser leer. Bei einem weiß ich dass mal jemand gestorben ist und die Erben sich nicht einigen können was damit gemacht wird. Jetzt frage ich mich aber ob das mitgezählt wird oder nicht. Geht man nach den Meldungen? Was wenn jemand eben noch ein Haus geerbt hat, aber nicht dort wohnt, naja.
Insgesamt ist aber klar dass in kleineren Dörfern eher mehr leersyeht.
Merkt man vor allem um Kleinstädte und auf dem Land hier in NRW. Da sinken die Einwohnerzahlen stetig, aber mehr gebaut wird trotzdem.
Und gleichzeitig wird so viel gemeckert wie lange nicht mehr
Zurecht. Weil der Wohnraum sehr ungleich verteilt ist.