Bemessen wird die Erbschaftssteuer in Deutschland momentan nicht nach den Mieten, die Erben einnehmen, sondern nach dem Grundstückswert. Gerade in Großstädten wie Berlin oder München sind die Bodenpreise allerdings exorbitant gestiegen - und damit auch die Erbschaftssteuer. Mit der Folge: Die Erben von Wohnhäusern können die Erbschaftsteuer immer häufiger nicht mehr zahlen. Vielen bleibt dann nur, das Haus an einen Investor zu verkaufen, was dann wieder die Mieten nach oben treibt.
Alle linken Parteien fordern eher mehr Erbschaftssteuer, und die Tagesschau zitiert unreflektiert privilegierte erben, die den Kuchen haben wollen und ihn trotzdem essen.
Denn wer mehr als 300 Wohnungen erbt, gilt vor dem Fiskus automatisch als Wohnungsunternehmen. Völlig egal, ob er wirklich eins ist oder nicht. Damit wird das Vermögen von der Steuer verschont.
huh - das kann man aber auch nicht wirklich nachvollziehbar machen/erklären, oder?
Klar kann man sagen irgendwo gibt es eine Grenze wo es kommerziell und/oder zwangsläufig als Unternehmen zu sehen ist. Aber dass sich eine Erbschaftssteuer dann so ändert?
300 Wohnungen als Eigentum zu vererben ist irgendwie aber auch seltsam. Da lohnt sich oder scheint doch schon längst eine Unternehmensform sinnvoll. Leben kann man von so vielen Mieten bestimmt.
Was hieße das für das Erben des Unternehmens? Oder von Unternehmensanteilen?
Die “Motivation” dieser Regelung kommt von der Erbschaft von Unternehmen und Unternehmensanteilen. Ludwig-August soll ja nicht Stunden müssen oder gar das Unternehmen verkaufen, wenn er das 100 Millionen teure “mittelständische” Unternehmen von Papa erbt.
Das das auch auf Immobilienbesitz angewendet wird ust noch perverser, weil es da nun wirklich kein Argument für gibt. Bei Firmen kann man zumindest noch mit Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft argumentieren. Bei Immobilien entfällt das komplett. Im Gegenteil ist die Konzentration von Immobilieneigentum nachweislich schädlich.
Bei Firmen kann man zumindest noch mit Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft argumentieren. Bei Immobilien entfällt das komplett. Im Gegenteil ist die Konzentration von Immobilieneigentum nachweislich schädlich.
Leider würde Ludwig-August die 300 Wohnungen aber nicht an Privatleute sondern im Paket z.B. an Vonovia verkaufen.
Wenn du einfach ein Unternehmen vererbst, musst du generell auch die Erbschaftssteuer zahlen. Es gibt aber 2 “Sparmodelle” die darauf ausgerichtet sind, Arbeitsplätze zu erhalten. Bei denen muss das Unternehmen X Jahre gehalten werden und die Lohnsumme über diesen Zeitraum nicht Y% des Erbschaftsjahrs unterschreitet, dafür muss dann nur noch Z% versteuert werden. Dabei sind X, Y, Z entweder 5, 400%, 15% oder 7, 700%, 0%. Daher, du hälst das Unternehmen 7Jahre und veringerst nicht den Gezahlten Lohn und zahlst dann keine Steuern.
Davon abgesehen es gibt auch eine Regel für selbstgenutzte Immobilien: Wenn der verstorbene dort wohnte und man als Erbe direkt einzieht und dort 10 Jahre bleibt ohne Vermieten/Verkaufen zahlt man entweder nichts (Ehegatten) oder nur was über 200qm liegt (Kinder).
Dir haben also keine Wahl als an Investoren zu verkaufen.
Und wenn sie es selbst behalten würden, täten sie natürlich nur moderate Mieten nehmen.
Mhm.
Privatvermieter erhöhen die Mieten tatsächlich deutlich seltener auf Mieteinnahmen spezialisierte Firmen
Außerdem besteht ja auch die Option dass jemand in die Wohnung einzieht und damit eine andere Wohnung frei macht
wer 300 Wohnungen hat ist ein anderer Typ “Privatvermieter” als wer 12, oder nur eine hat
Und beim Verkauf muss der Käufer ein Investor sein? Doch wohl nur wenn man das maximale herausholen will.
Eher wenn man am wenigsten Stress haben will
Wohl kaum. Der Makler macht das alles, inklusive Filtern nach Bedingungen, zB “Käufer soll Familie mit Kindern sein”. Der einzige Aufwand für den Verkäufer ist das Erscheinen beim Notar.
Die Erfahrung hab ich so gemacht. Private Vermieter > Mietfirmen. Mit den meisten kann man noch reden, wenn was nicht passt.
Die Ausnahme für Wohnungsunternehmen ist aber wirklich ein Unding. Gilt die Erbschaftssteuer für Firmen nicht?
Wie könnte man? Da geht es doch um Arbeitsplätze.
Ein Inhaberwechsel der Unternehmensanteile hat doch mit Arbeitsplätzen erstmal nichts zu tun. Sonst würde das Argument auch für Aktien gelten.
Sag das der FDP
Dein Kommentar ist ja ein Zitat aus dem Artikel.
Anekdote aus dem Freundeskreis: die Häuser die Eltern und Großeltern gebaut haben können Teile meines Freundeskreises nicht erben weil sie die Steuer nicht zahlen könnten oder es sich nicht leisten können, Geschwister auszuzahlen.
Das Haus der Großeltern ist auf einmal ne knappe Mio wert weil großer Garten mitten in der Stadt aber wie soll man dann die Schwester auszahlen für ihre Hälfte? 500k Kredit aufnehmen um dort zu leben? Auch irgendwie Quatsch.
Die Erbschaftsteuer für ein vermietetes Haus im Wert von 1 Million Euro ist knapp 66.000€.
Bei der Sicherheit des Hauses und den regelmäßigen Mieteinnahmen wird keine Bank den Kredit verweigern, und der wird in überschaubarer Zeit abbezahlt sein.
Wenn die Immobilie selbst genutzt wird, ist die Erbschaftsteuer 0€.
Das Problem in deinem Bekanntenkreis ist, dass sich die Erben nicht einigen können, nicht aber die Erbschaftsteuer.
außerdem wenn sie Geschwister auszahlen müssten, fallen mehrere Freibeträge zusammen.
Wenn die Immobilie selbst genutzt wird, ist die Erbschaftsteuer 0€.
Meines Wissens aber nur bei Erbe ohne eine Generation zu überspringen. (Also Ehepartner oder Kinder)
Wird eine Generation übersprungen (also an die Enkel vererben weil die Kinder schon ein Haus haben), dann muss man Steuern zahlen und hat auch nur den halben Freibetrag
Auszahlung der Miterben und Steuer sind völlig verschiedene Themen.
Sorry aber du wirfst hier einfach alles durcheinander. Wenn du in das Haus einziehst zahlst du keine Steuern mehr außer es ist exorbitant teuer. Damit bleibt einzig das Problem mit dem auszahlen aber das ist halt so… Da kann der Staat wenig tun…
Das Ausbezahlen ist ja nur notwendig wenn die andere Partei tatsächlich Ihren Anteil möchte. Eine Lösung wäre - die natürlich nur funktioniert bei gemeinsamen Interessen und Wohlwollen - dass die anderen Erben halbe Miete kassieren. Ggf. mit Abmachung bzgl. langfristiger Ausbezahlung.
Die Armen, die ein Haus im Wert von einer Million erben.
Wenn sie es nicht haben wollen findet sich bestimmt jemand.
Ja, genau, die sollen lieber verkaufen müssen! An die wirklich Reichen. Dann wird alles besser™️
Die können einen Kredit aufnehmen. Wer sich dafür die Rate nicht leisten kann, lebt in der Bude für 1 Mio halt über seine Verhältnisse - wird sich vom Verkaufserlös aber sicher etwas Angemessenes leisten können.
Das hängt davon ab wo die Bude ist. Durch den Wertzuwachs knackst Du schnell mal eine Mio, auch wenn das Grundstück mit Haus in den 70ern/80ern billig war. Das Problem sehe ich darin, dass die Häufung an Immobilien sich auf Firmen oder wenige Einzelne konzentrieren wird, während die Mittelschicht (ja, Term ist auch diskussionswürdig) zunehmend an Besitz verliert.
Was soll daran Quatsch sein?