Bahnhof Augsburg: “Fass ohne Boden”
Ein Beispiel: in Augsburg, wo schon 2023 die Dauerbaustelle Staatstheater angeprangert wurde, steht heuer zum dritten Mal der Umbau des Hauptbahnhofs in der Kritik. Hier seien die Kosten von 70 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 251 Millionen im Jahr 2022 gestiegen. Am Ende könnten es sogar rund 300 Millionen sein, befürchtet der Bund der Steuerzahler. Rainer Nauerz, Geschäftsführer der Augsburger Stadtwerke, erklärt die gestiegenen Kosten unter anderem mit zusätzlichen Leistungen. Deswegen sei “der Umbau eigentlich kein Beispiel für ein Schwarzbuch, sondern die Mobilitätsdrehscheibe wurde hier in der Bauphase weiterentwickelt.”
Bei 300.000 Einwohnern in Augsburg sind das dann mal 1000 € pro Einwohner
Obligatorischer Hinweis darauf dass der bund der Steuerzahler eine Lobbyvereinigung der Wirtschaft ist und oft auch sinnvolle Dinge kritisiert.
“Tatsächlich repräsentiert er [der Bund der Steuerzahler] vor allem mittelständische Unternehmer, Freiberufler und Besserverdiener, die ihn über Beiträge und Spenden finanzieren. Lobbying und Kommunikation sind vor allem auf einen schlanken Staat und niedrige Steuern ausgerichtet. So fordert der Bund der Steuerzahler gerne und laut Steuersenkungen bei Einkommensteuer und Unternehmensteuern oder die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, was vor allem Wohlhabende entlasten würde. Missstände im Steuerrecht und in der Finanzverwaltung, etwa Steuervergünstigungen oder die verbreitete Steuerhinterziehung bei Kapitaleinkünften, die in erster Linie wohlhabende Steuerzahler betreffen, werden dagegen nicht thematisiert. Auch die eigentlich richtige und wichtige Kritik der öffentlichen Verschwendung ist häufig an spektakulären Einzelfällen orientiert und wenig konstruktiv”.[4]