“Böhmermann kritisiert in diesem Zusammenhang, dass sich Abgeordnete Reisen auch von Lobbyorganisationen entweder finanzieren lassen oder programmatisch zusammenstellen lassen sollen.”
Wieso ist es überhaupt erlaubt, dass Lobbyisten Abgeordneten Reisen bezahlen? Kann man das Feature bitte entfernen, danke.
Frau Sekmen hat eine 9k € Reise nach Boston angenommen, bezahlt von der Robert-Bosch-Stiftung - what could possibly go wrong 🤷
Die Reisekosten wurden “korrekt” unter https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/S/sekmen_melis-860156 angegeben. Allerdings macht das die Annahme dieser Zuwendung nicht besser.
Der Skandal am Böhmermann-Thema ist doch genau die Selbstverständlichkeit, mit der solche Zuwendungen angenommen werden. Die Entgleisungen und Ausuferungen sind dokumentiert. Und das Gehalt der Bundestagsabgeordneten reicht allemal, um sich hier und da eine Weiterbildung ohne Transatlantikflug zu gönnen. Warum Frau Sekmen dazu in die USA reisen muss in Zeiten von Home Office bleibt unerklärlich.
Die Stiftung hält rund 94 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus der Dividende. Wissen schon, Shareholder Value und privatwirtschaftliche Interessen.
Übrigens scheint die Situation noch problematischer, als in der Böhmermann-Sendung dargestellt: Auf der Selbstdarsteller- und Karriereleiter-Plattform “Linked In” von Microsoft ist folgendes zu lesen:
Education Harvard Kennedy School, Executive Education Policymaking in the 21st Century; Leadership Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Economics (2012 - Present)
Es ist nicht klar, welche Tätigkeit Frau Sekmen aktuell an der Uni Heidelberg ausübt. Vielleicht hat sie vergessen sich mit Beginn ihrer Bundestagstätigkeit zu exmatrikulieren? Oder sie wollte parallel zur Bundestagstätigkeit ihr Studium dort beenden? Oder sie hat vergessen, den Eintrag zu aktualisieren? Wofür allerdings Zeit war, war den Harvard-Eintrag zu ergänzen.
Das eigentliche Problem ist allerdings, dass auf Linked In nicht ersichtlich ist, dass für den einwöchigen Lobbykurs in Boston (Harvard) eben die Robert-Bosch-Stiftung fast 9.000 € bezahlt hat. Und so wird aus einem Privatwirtschaftlich finanzierten Ausflug nach Boston ein Bildungseintrag, der suggeriert, Frau Sekmen habe in Harvard “Policymaking in the 21st Century” und “Leadership” studiert.